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Arktis - Grönland
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Arktisches Klima: Die Arktis wird wärmer
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Im Jahre 2012 ist auf dem Grönländischen Eisschild das Eis stark abgeschmolzen. Der Eismassen und - flächenverlust war beträchtlich. Die Dauer der Schmelzperiode war 2012 so lange wie noch nie in der 43 Jahre dauernden Satellitenüberwachung des innergrönländischen Eispanzers.
Der intensive Abschmelzprozess wurde durch beständige Winde aus Süden begünstigt. Die Sonnenrückstrahlung war seit Beginn der Satellitenbeobachtung im Jahr 2002 noch nie so gering wie im Jahr 2012.
Eine dauerhafte Hochdrucklage verhinderte neuen Schneefall, welche die Sonnenrückstrahlung erhöht hätte. Gletscher, welche ins Meer fliessen, verloren doppelt soviel Eismasse wie im Durchschnitt der letzten 11 Jahre. Das Abschmelzen von grossen Eisflächen im nördlichen Schelfeis hat den Gletschereisverlust gefördert. Daten der GRACE-Erdbeobachtungssatelliten zeigen, dass der Eismassenverlust von 2008 bis 2012 einen doppelt so grossen Beitrag zum Meeresspiegelanstieg geleistet hat wie jener von 2002 bis 2006.
Eisschilde, und die viel kleineren Eiskappen und Gletscher wachsen nicht ohne ausgiebige Schneefälle. Die Schneeschichten schützen die Eismassen vor dem Abschmelzen. Es ist deshalb wichtig, dass die Eismassen vor allem im Frühjahr im Mai und im Juni mit genügend dicken Schneeschichten bedeckt sind.
Die Forscher beobachten im Frühjahr weltweit eine kontinuierliche Abnahme der mit Schnee bedeckten Flächen. Seit 1976 verminderten sich die Schneeflächen im Juni um 17,6% pro Jahrzehnt. Dieser Wert übersteigt sogar die Rückgangsrate der Meereisflächen von 13% pro Jahrzehnt.
Die geringere Schneebedeckung im Frühjahr setzt die dunkleren Festlandmassen früher den Sonnenstrahlen und ihrer Wärmezufuhr aus.
Die dunkleren Flächen reflektieren weniger Sonnenlicht und Wärme und erwärmen sich dadurch stärker. Die Luftschichten über dem Festland erwärmen sich schneller und bringen das Innlandeis früher zum Abschmelzen.
Dieselben Überlegungen gelten auch für das mit weniger Schnee bedeckte Schelfeis. Das rascher abschmelzende Schelfeis ermöglicht dem dunkleren Ozeanwasser rascher Wärme aufzunehmen. Das Schelfeis schmilzt noch rascher ab. Ein geschwächtes Schelfeis lässt die vom Eisschild herabfliessenden Gletscher rascher vorstossen.
Die steigenden Temperaturen in der Arktis haben auch beträchtliche auf den Permafrostboden. 2011 wurden im Norden von Alaska in 20 m tief im Tundraboden die höchsten Temperaturen seit Messbeginn aufgezeichnet. Schnee und Permafrost sind wichtige Komponenten des Tundraökosystems. Besonders stark unter den Veränderungen in der Tundra leiden die Lemminge und der Polarfuchs. Die geschwächten Populationen werden andere Tierarten wie den Rotfuchs aus ihren angestammten Jagdgebieten verdrängt.
Das Meereis ist ein lebenswichtiger Bestanteil des Meeresökosystems. Durch den Rückgang des Meereisalters und der Meereisfläche haben sich in den Sommermonaten in einigen arktischen Gewässern unerwartet eine grosse Phytoplankton-Blüte eingesetzt. Das Phytoplankton benutzt für das Wachstum die Photosynthese. Das Alter der Meereisschichten ist ein Indikator für die Eisdicke. Der Anteil der Biomasse im arktischen Meerwasser hat sich beträchtlich erhöht.
Schmelzwassertümpel auf den Meereisflächen ermöglichen dem Sonnenlicht ins Meerwasser vorzudringen. Diese Eisschmelzphänomene begünstigen zusätzlich die Phytoplankton-Blüte.
Das Grünerwerden d.h. die Zunahme der Biomasse, führt dazu, dass die Festland- undMeeresoberflächen dunkler werden und somit weniger Sonnenlicht reflektieren. Dieser Vorgang erklärt auch die Tatsache, dass die Erwärmung der Arktis, aber auch der vergletscherten Berggebiete, um einen Faktor 2 und mehr stärker ist als in anderen südlich gelegeneren Gebieten der Erde.
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Unterlagen
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Herausgeber:
ProClim-, Forum für Klima und globale Umweltveränderungen und OcCC, Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung. |
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Arktischer Ozean und Grönland
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Arctic Monitoring and Assessment Programme AMAP
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