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Gefahren im Sun Koshi-Tal beachten - Katastrophen vermeiden

Das Sun Koshi Tal wurde in der Vergangenheit mehrmals von tödlichen Flutwellen heimgesucht. Der Erdrutsch bei Jure vom 2. August 2014 mit seinen tödlichen Folgen wird vermutlich nicht die letzte Katastrophe in diesem Tal sein. Wie in weiten Teilen der Hindukusch Himalaya-Region begünstigen auch im Einzugsgebiet des Sun Koshis die Geologie und die Topografiesolche Ereignisse. Die unstabilen Gesteinsformationen und die steilen Abhänge ergänzen sich mit den starken Monsunregenfällen und den Folgen des Klimawandels zu einem grossen Gefahrenpotenzial.

Das Sun Koshi Tal ist anfällig auf die Folgen von möglichen Gletscherseeausbrüchen (siehe: Gletscher in der Schweiz und Gletscherseen in der Schweiz) im Einzugsgebiet des Sun Koshis. Der Sun Koshi sammelt sein Wasser in Tibet, einer autonomen Region der Volksrepublik China. In Tibet verstärken die ansteigenden Temperaturen des Klimawandels das Abschmelzen der Gletscher (siehe: Gletscher in Nepal englisch). Das Schmelzwasser bildet grosse Gletscherseen, welche unvermittelt ausbrechenund ihr Wasser als Flutwelle dem Sun Koshi zuführen können.

Im Jahr 1981 brach nur 20 km nördlich der Grenze zwischen China und Nepal ein Gletscherseebeim Zhangzangbo Gletscher. Die Flutwelle verwüstete die Uferpartien des Sun Koshis zwischen dem Grenzort Kodari und Dolalghat am Zusammenfluss von Sun Koshi und Indrawati.

1982 brach beim Fluss Balephi, einem Nebenfluss des Sun Koshis, ein durch einen Erdrutsch gebildete Damm im Flussbett. Die Flutwelle tötete 97 Menschen. Eine andere Flutwelle forderte 1987 am Sun Koshi 98 Menschenleben. 1996 wurde das Dorf Larcha weggespült, dabei verloren 54 Menschen ihr Leben. Das Dorf Larcha wurde an derselben Stelle wieder aufgebaut.

Auch anderer Regionen in Nepal wurden von tödlichen Erdrutschen und anderen Naturkatastrophen heimgesucht. Zwischen 1967 und 2010 ereigneten sich allein in Nepal 13 grosse Erdrutsche. Das jüngste Ereignis fand 2010 bei Madi in Zentralnepal statt. 2010 verschüttete u.a. ein massiver Erdrutsch bei Attabad in Pakistan den Karakorum Highway (siehe: Erdrutsch in Pakistan - Hunza-Region).

Auch in Nepal entwickeln sich die Dörfer entlang der Flüsse. Sie sind meistens mit Strassen erschlossen und daher bestens geeignet für wirtschaftliche Aktivitäten. Ein Beispiel dafür ist das Dorf Khadichaur am Sun Koshi. Das Dorf liegt am wichtigsten Handelsweg von Kathmandu nach Tibet, dem Arniko Highway. Es bildete auch ein Brückenkopf für die Verbindungen nach Charikot, Dolakha und Jiri. In Khadichaur sind in den letzten Jahren Gebäude nahe dem Flussufer entstanden. Diese Uferregionen liegen in der Gefahrenzone. Vier neue Siedlungen wurden in die Hochgefahrenzone gebaut.

Nach dem Gletscherseeausbruch (GLOF = Glacial Lakes Outburst Flood in Englisch ) wurden 27 km des Arniko Highways schwer beschädigt. Mit über 3 Millionen USD wurde die Strasse wieder repariert und an einigen Stellen 20 bis 30 m höher gelegt. Trotzdem ist das Wort "Highway" zu hoch gegriffen. Bis heute sieht die Strasse an einigen Stellen wie eine schlecht unterhaltene Bergstrasse aus. Einige Strecken sind nur mit Vierrad angetriebenen Fahrzeugen oder mit viel Risiko passierbar. Die Strasse entlang des Bhote Khosis, einem Zufluss des Sun Koshis, führt teilweise durch geologisch instabile Gebiete. Das Gelände ist auf einigen Wegabschnitten in ständiger Bewegung.

Die lokalen Gemeinden und auch die Regierung von Nepal können die Gefahrenherde entlang des Arniko Highways nicht aus eigener Kraft bewältigen. Nepal ist auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, vor allem aus China und Indien, angewiesen. Beide Länder haben eine grosse Erfahrung bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und der Verringerung von Naturrisiken.

Quelle: ICIMOD 2014, Text: RAOnline
Sun and Bhote Khosi Valleys - Khadichaur - Arniko Highway
Arniko Highway Arniko Highway
Khadichaur Khadichaur
Arniko Highway Khadichaur

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