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MERS-Coronavirus-Ausbruch in Südkorea

Seit Ende Mai 2015 breitet sich das MERS-Coronavirus (MERS= Middle East respiratory syndrome = Nahöstliches respiratorisches Syndrom) in der Republik Korea (Südkorea) aus. Der erste Fall trat in Korea am 20. Mai 2015 auf. Der mit dem MERS-CoV infinzierte Mann besuchte zuvor vier Länder im Nahen Osten.Die grippeähnlichen Symptome stellte der Mann bereits am 4. Mai 2015 fest. Die Ärzte erkannten bei einer Untersuchung das MERS-CoV nicht. Der Mann wurde nicht isoliert.

In der Folge infizierten sich insgesamt 25 Menschen, welche sich in unmittelbarer Umgebung des Mannes aufhielten. Unter den Infizierten befanden sich Pflegepersonal und Patientenaus dem behandelnden Krankenhaus sowie Familienmitglieder und Krankenbesucher. Einige dieser Personen befanden sich im gleichen Zimmer wie der Erstinfizierte. Andere infizierte Personen hielten sich lediglich im selben Krankenhaustrakt auf.

Eine der Personen mit Krankheitssymptomen, welche sich in der Nähe des Erstinfizierten aufgehalten hatte, begab sich entgegen den ärztlichen Empfehlungen auf eine Reise nach Guangdong in China. Am 29. Mai 2015 meldete China, dass beim zugereisten Patienten das MERS-CoV festgestellt wurde.

Am 9. Juni 2015 meldeten Forscher aus China und Südkorea, dass sie die Gensequenz des in beiden Ländern zirkulierenden MERS-Viren an isolierten Exemplaren identifiziert hätten. Die Gensequenzen derVirenarten aus den beiden Ländern unterscheiden sich in wenigen Aminosäuren. Die Forscher benötigen nun weiteres Datenmaterial, damit sie die Herkunft dieser Virengeneration festlegen und deren rasche Ausbreitung erklären können.

Am 18. Juni 2015 hat Thailand seinen ersten MERS-Fall gemeldet. Bei einem aus Oman eingereisten Mann wurde das Virus identifiziert.

Bis am 20. Juni 2015 wurden in Südkorea (165 Fälle)und in China (1 Fall) insgesamt 166 MERS-CoV-Infektionen bestätigt. 24 Menschen starben bis zu diesem Datum an der Infektion.

Der Seuchenausbruch in Südkorea ist der grösste Ausbruch ausserhalb von Saudi-Arabien, wo die Seuche erstmals im April 2012 festgestellt wurde. Von April 2012 bis im Juni 2015 wurden total 1'333 MERS-Infektionsfälle (davon über 80% in Saudiarabien) in 26 Ländern entdeckt.

Quelle: WHO, 13. Juni 2015, Text: RAOnline
Südkorea hat 28. Juli 2015 die MERS-Seuche in diesem Land für beendet erklärt.
Coronaviren

Coronaviren führen zu einem breiten Spektrum von Krankheiten. Die einzelnen Vertreter der Coronaviren unterscheiden sich in ihren Auswirkungen beträchtlich. Diese Auswirkungen reichen von leichten Erkältungssymptomen bis zu schweren Lungenkrankheiten, welche mit einer hohen Todesrate verbunden sind.

Die Todesrate von MERS lag nach Angaben des Europäischen Zentrums für Seuchenprävention- und -kontrolle (European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)) bis im November 2014 bei rund 40%.

Die respiratorischen Coronaviren lösen Lungenkrankheiten aus und beeinträchtigen die Funktion der Lungen und die Atemwege.

Gegenwärtig sind nicht alle Übertragungswege auf den Menschen bekannt. Trotz intensiven Forschungsarbeiten stehen weder ein Impfstoff noch angepasste Behandlungsmethoden zur Verfügung. Die Entwicklung eines modernen Impfstoffs dauert in der Regel 10 bis 20 Jahre.

Tipps
Grundsätzlich müssen Menschen beim Umgang mit Tieren oder Tierprodukten - insbesondere mit Kamelen oder Kamelprodukten - grosse Vorsicht walten lassen.
Wer Kamelmärkte oder -farmen besucht hat, sollte nach dem Besuch die Hände mit Seife und Wasser reinigen. Die Hände müssen auch mit Seife und Wasser gewaschen werden, wenn keine sichtbare Verunreinigung vorhanden ist.

Reisende in Nordafrika, im Nahen Osten und auf der Arabischen Halbinsel sollten sich grundsätzlich folgende Hygienemassnahmen befolgen:

Hände mit Wasser und Seife reinigen - vor allem vor und nach dem Berühren von Tieren.
Kein ungenügend gekochtes Fleisch verzehren.
Nur pasteurisierte Milch trinken Früchte und Gemüse vor dem Essen waschen.
Früchte und Gemüse vor dem Essen waschen.

Kamelfleisch und - milch sind nahrhafte Lebensmittel, welche sich zunehmender Beliebtheit im Nahen Osten erfreuen.

Nach Angaben der WHO können Kamelprodukte nach der Pasteurisierung, nach intensivem Kochen oder Erwärmen weiterhin bedenkenlos konsumiert werden.
Quellen: WHO, ECDC, November 2014, Text: RAOnline

WMO Atlas der Gesundheit und des Klimas

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Externe Links
WHO [en]
Bundesministerium für Gesundheit [Deutschland] Umwelt Bundesamt [Deutschland]
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) Bundesamt für Gesundheit [Schweiz]
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen [Österreich] Robert Koch-Institut [Deutschland]
Universität Bonn [Deutschland] Ministry of Health of Saudi Arabia
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung [Deutschland]
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