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Krankheiten und Seuchen MERS
MERS-Coronavirus
MERS-Coronavirus 2014
MERS-Coronavirus 2015
MERS-Virus weiter verbreitet als angenommen 2015
MERS-Coronavirus Kein Risiko für die Bevölkerung 2015
MERS-Coronavirus Impfstoff 2015
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Über das MERS-Coronavirus ist noch wenig bekannt

Das MERS-Virus (MERS= Middle East respiratory syndrome = Nahöstliches respiratorisches Syndrom) gehört wie das SARS-Virus (SARS = Severe Acute Respiratory Syndrome = Schweres akutes respiratorisches Syndrom) zur Familie der Coronaviren (CoV).

Coronaviren führen zu einem breiten Spektrum von Krankheiten. Die einzelnen Vertreter der Coronaviren unterscheiden sich in ihren Auswirkungen beträchtlich. Diese Auswirkungen reichen von leichten Erkältungssymptomen bis zu schweren Lungenkrankheiten, welche mit einer hohen Todesrate verbunden sind.

Die Todesrate von MERS lag nach Angaben des Europäischen Zentrums für Seuchenprävention- und -kontrolle (European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)) bis im November 2014 bei rund 40%.

Die respiratorischen Coronaviren lösen Lungenkrankheiten aus und beeinträchtigen die Funktion der Lungen und die Atemwege.

Gegenwärtig sind nicht alle Übertragungswege auf den Menschen bekannt. Trotz intensiven Forschungsarbeiten stehen weder ein Impfstoff noch angepasste Behandlungsmethoden zur Verfügung. Die Entwicklung eines modernen Impfstoffs dauert in der Regel 10 bis 20 Jahre.

Das neuartige MERS-Coronavirus wurde erstmals im September 2012 in Saudi-Arabien und Jordanien nachgewiesen. Bisher hatten alle Erkrankungen, welche auf das MERS-CoV zurückzuführen waren, ihren Ursprung auf der Arabischen Halbinsel. 2013 traten in Frankreich und Grossbritannien begrenzte Übertragungen von Mensch zu Mensch statt.

Typische Krankheitssymptome bei einer Erkrankung durch das MERS-Coronavirus

Die typischen Krankheitsanzeichen bei MERS-CoV-Fällen sind Fieber, eine Erkältung und Kurzatmigkeit wie dies bei einer Lungenentzündung der Fall ist. Häufig werden bei den MERS-Patienten auch Durchfallserscheinungen beobachtet. Bei MERS-Patienten besteht die Gefahr, dass die Atmung aussetzt. Manche Patienten leiden unter Fehlfunktionen anderer Körperorgane wie der Nieren.

MERS-Erkrankte müssen in Intensivstationen beatmet und intensiv betreut werden. Besonders anfällig auf eine MERS-Erkrankung sind u.a. ältere Menschen, jene mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Diabetes.

Übertragungswege durch das MERS-Coronavirus

Es ist möglich, dass Menschen trotz Infektion mit dem MERS-CoV keine Krankheitsanzeichen zeigen. Das Virus scheint nach heutigen Erkenntnissen nicht so leicht von Menschen auf andere Menschen zu wechseln. Die Übertragung findet offenbar nur bei einem engen Körperkontakt statt. Infektionen von ganzen Menschengruppen wurde bis heute noch nicht beobachtet.

Der Ursprung oder die Übertragungsquelle der MERS-Coronaviren ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen bei Menschen und bei Dromedaren isolierten MERS-Viren in der Genfrequenz eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Die Viren wurden bei Dromedaren in Ägypten, Katar und Saudi-Arabien isoliert. Die Forscher konnten jedoch MERS-CoV-Antiviren bei Dromedaren in vielen Ländern Nordafrikas und im Nahen Osten nachweisen.

Es besteht zumindest die Vermutung, dass der Nährboden der MERS-Viren bei den Kamelen (Dromedaren) liegt.

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Junge Kamele sind besonders infektionsanfällig

Studien haben gezeigt, dass über 90% der untersuchten unter 2-jährigen Jungkamele mit dem MERS-Virus infiziert sind. Die neu infizieren Kamele sind nur etwa eine Woche lang ansteckend. 80% der Tiere aus allen Altersgruppen der untersuchten Kamelbestände trugen Antikörper gegen das MERS-Virus in sich. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die älteren Tiere die Krankheit überstanden haben und nun mit den Antikörpern besser vor neuen Infektionen geschützt sind.


MERS-Coronaviren: Geringe Übertragbarkeit, gefährliche Krankheit

Dromedare sind neben Menschen eine weitere Infektionsquelle

"Auch wenn die Übertragungsrate gering ist: Die MERS-Infektion ist sehr gefährlich, rund ein Drittel der symptomatischen Patienten stirbt an den Folgen der Infektion"

Prof. Drosten, Institut für Virologie der Universität Bonn

Tipps
Grundsätzlich müssen Menschen beim Umgang mit Tieren oder Tierprodukten - insbesondere mit Kamelen oder Kamelprodukten - grosse Vorsicht walten lassen.
Wer Kamelmärkte oder -farmen besucht hat, sollte nach dem Besuch die Hände mit Seife und Wasser reinigen. Die Hände müssen auch mit Seife und Wasser gewaschen werden, wenn keine sichtbare Verunreinigung vorhanden ist.

Reisende in Nordafrika, im Nahen Osten und auf der Arabischen Halbinsel sollten sich grundsätzlich folgende Hygienemassnahmen befolgen:

Hände mit Wasser und Seife reinigen - vor allem vor und nach dem Berühren von Tieren.
Kein ungenügend gekochtes Fleisch verzehren.
Nur pasteurisierte Milch trinken Früchte und Gemüse vor dem Essen waschen.
Früchte und Gemüse vor dem Essen waschen.

Kamelfleisch und - milch sind nahrhafte Lebensmittel, welche sich zunehmender Beliebtheit im Nahen Osten erfreuen.

Nach Angaben der WHO können Kamelprodukte nach der Pasteurisierung, nach intensivem Kochen oder Erwärmen weiterhin bedenkenlos konsumiert werden.
Quellen: WHO, ECDC, November 2014, Text: RAOnline
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WMO Atlas der Gesundheit und des Klimas
Kamele (Dromedare) in den Subtropen

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WHO [en]
Bundesministerium für Gesundheit [Deutschland] Umwelt Bundesamt [Deutschland]
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) Bundesamt für Gesundheit [Schweiz]
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen [Österreich] Robert Koch-Institut [Deutschland]
Universität Bonn [Deutschland] Ministry of Health of Saudi Arabia
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung [Deutschland]
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