Schule Schweiz - Bildung Schweiz
Arbeitszeit von Lehrpersonen
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BKS Pressemitteilung zur Studie 2008
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Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen
November 2008
Pressemitteilung des BKS zur Arbeitsbelastungsstudie
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Trotz grosser Belastung bereitet den meisten Lehrerinnen und Lehrern wie auch den Schulleitungen ihre Arbeit überwiegend Freude. Der Nutzen der Reformen des Bildungskleeblatts wird von den Lehrpersonen und Schulleitungen mehrheitlich positiv eingeschätzt. Sowohl bei den Lehrpersonen wie auch bei den Schulleitungspersonen werden Jahresarbeitszeiten über den Vorgaben des kantonalen Sollwertes ausgewiesen. Eine Prüfung möglicher Massnahmen zur Verbesserung dieser Situation ist notwendig. Dies zeigt eine Studie, die das Departement BKS in Auftrag gegeben hat.

Um den verschiedenen Belastungsursachen von Lehrpersonen und Schulleitungen auf den Grund zu gehen, hat Bildungsdirektor Rainer Huber das Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob) sowie den Bildungsforscher Ernst Trachsler mit einer Untersuchung beauftragt. Beteiligt waren auch zwei junge Forscherinnen des iafob und der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Rund 900 Lehrpersonen und 60 Schulleitungen aus vierzig nach repräsentativen Kriterien ausgewählten Aargauer Schulen erfassten ihre Arbeitszeit während je einer Woche. Parallel dazu füllten sie einen Fragebogen zu ihren Arbeitsbedingungen, Belastungen und Ressourcen aus. In Form von Gruppeninterviews wurden zudem in allen beteiligten Schulen Lehr- wie auch Schulleitungspersonen zu ihrer Arbeit befragt.

Selbstvertrauen und Arbeitsfreude vorhanden

Die Aargauer Lehrerinnen und Lehrer haben Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und spüren einen starken Rückhalt im Lehrerkollegium. Die Arbeit bereitet den meisten von ihnen überwiegend Freude. Die Lehrpersonen orientieren sich am Lehrplan, an den Lehrmitteln, an ihrer Ausbildung oder an ihren eigenen überzeugungen, kennen ihren offiziellen Berufsauftrag aber selten. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Grossteil der beteiligten Personen weitaus mehr arbeitet als es in der Jahresarbeitszeit vorgesehen ist. Besonders betroffen sind Lehrpersonen mit Teilpensen, bei denen die überzeit mit sinkendem Anstellungsgrad ansteigt. Viele Lehrpersonen haben Schwierigkeiten mit einer klaren Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und dem Privatleben. Nicht alle Arbeiten werden als gleich belastend eingeschätzt - und nicht alle Lehrpersonen und Schulleitungen beurteilen die gleichen Aufgaben als belastend.

Download der Studie zu Arbeitsbedingungen, Belastungen und Ressourcen von Lehrpersonen und Schulleitungen

Externe Ressourcen werden wenig benutzt

Als wesentliche Belastungen erweisen sich schwierige Schülerinnen und Schüler, Neuerungen und Veränderungen im Schulsystem sowie die vielen unterschiedlichen Erwartungen vor allem seitens der Eltern. Bei rund einem Fünftel der Lehrpersonen finden sich Hinweise auf burnoutrelevante Merkmale wie emotionale Erschöpfung. Es zeigt sich zudem, dass Lehrpersonen nur schwer "abschalten" können. Entlastungen erfahren die Lehrpersonen vor allem dank Kolleginnen und Kollegen sowie durch vor Ort aktive Fachpersonen in Bereichen wie Schulsozialarbeit, Logopädie/Legasthenietherapie, Deutsch als Zweitsprache und Schulische Heilpädagogik. Vorhandene externe Ressourcensysteme wie Suchtfachstellen oder die Lehrpersonenberatung Aargau werden wenig genutzt.

Schulleitungen: Entlastungsmöglichkeiten prüfen

Die Schulleitungen im Kanton Aargau sind motiviert. Sie haben sehr grosses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und schätzen das soziale Klima an ihren Schulen als gut ein. Die Schulleitungen weisen ebenfalls Jahresarbeitszeiten über den Vorgaben des kantonalen Arbeitszeitkonzepts auf. Mit sinkendem Schulleitungspensum steigt die geleistete überzeit. In den Interviews wird deutlich, dass die zeitliche überbelastung auf längere Sicht nicht erträglich ist. Einen Viertel ihrer Arbeitszeit verwenden die Schulleitungen für organisatorische und administrative Tätigkeiten. Bei den Belastungen stehen das Moderieren von Konflikten, die Pensenzuteilungen und die Umsetzung des Qualitätsmanagements an erster Stelle. Entlastet fühlen sich die Schulleitungen vor allem durch ihr Sekretariat und andere Schulleiterinnen und Schulleiter.

Vom Bildungskleeblatt werden Verbesserungen erwartet

Der Nutzen der Reformen des Bildungskleeblatts wird von Lehrpersonen und Schulleitungen mehrheitlich positiv eingeschätzt. Vor allem von den zusätzlichen Lektionen aufgrund des Sozialindex, vom Teamteaching, von den Tagesstrukturen und vom Niveauunterricht an der Oberstufe erwarten sich Lehrpersonen wie auch Schulleitungen vergleichsweise grossen Nutzen. Bezüglich ihrer Arbeitsbedingungen erwarten die Lehrpersonen im Zusammenhang mit den Reformen Verbesserungen. Sorgen machen ihnen das Reformtempo und die zurzeit noch unklaren Einzelheiten der Umsetzung.

Quelle: Text Departement für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau, November 2008

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Arbeitszeitstudie im Kanton Aargau
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Quelle: Kanton Aargau, Departement für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau
Arbeitszeitstudie im Kanton Aargau
Bericht Materialband
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Externe Links
Kanton Aargau ALV
LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer
Aargauischer Lehrerinnen und Lehrer Verband alv
Weitere Informationen
Bern Arbeitsbedingungen der Berner Lehrkräfte 2008
Aargau Arbeitszeiterhebung 2008 Lehrberuf:
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