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LCH-Berufszufriedenheitsstudie 2014 |
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Lohn, Lohnentwicklung und Reformen verursachen hohe Unzufriedenheit
Zum vierten Mal hat der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH die Zufriedenheit seiner Mitglieder untersucht. Die Beteiligung mit über 15 000 auswertbaren Online-Fragebogen war noch nie so hoch. Die Gesamtzufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer von 4.3 auf einer Skala von 1 bis 6 liegt auch diesmal relativ tief. Die Gründe für das ernüchternde Resultat sind der Lohn, die Lohnentwicklung und die Umsetzung schulischer Reformen. Der LCH verlangt eine faire Lohnstrategie, die Reduktion der Lektionenzahl sowie genügend Ressourcen für die Umsetzung von Reformen.
Nach 1990, 2001 und 2006 hat der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH zum vierten Mal die Berufszufriedenheit seiner Mitglieder erfragt. Das vom LCH beauftragte Unternehmen Landert Brägger Partner hat im Frühling 2014 rund 36 400 Mitglieder von 20 Deutschschweizer Lehrerinnen-und Lehrerorganisationen angeschrieben. Die Beteiligung war herausragend: Während sich 2006 noch 4200 Personen an der Studie beteiligten, kamen dieses Jahr rund 15 150 auswertbare Online-Fragebogen zurück: 13 860 von Lehrpersonen, 440 von schulischen Heilpädagoginnen und -pädagogen, 640 von Schulleitungen und 210 von Therapeutinnen und Therapeuten. Die ausgezeichnete Rücklaufquote von insgesamt 43 Prozent ermöglichte sehr differenzierte Resultate.
Erneute Berufsunzufriedenheit
Das Team von Landert Brägger Partner fragte 68 Aspekte des Lehrberufs ab und fasste sie zu 14 Teilbereichen zusammen. Die Auswertung hat eine Gesamtzufriedenheit von 4.3 ergeben, die leicht über dem Wert von 2006
(4.1) liegt. Diese beruht auf tiefen Werten in 22 von 68 Aspekten des Lehrberufs und lediglich wenigen Extrem.werten im oberen Skalenbereich (5–6).
Positive Bewertung des Kerngeschäfts
Erstaunlich: Trotz des relativ tiefen Gesamtzufriedenheitswertes von 4.3 würden rund 82 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer ihren Beruf erneut wählen. Diese positive Bilanz ist auf ein paar wenige Bereiche des Lehrberufs zurückzuführen: die Möglichkeit, das Arbeitspensum nach eigenen Wünschen zu gestalten oder Teilzeit zu arbeiten, das Unterrichten selbst, der entgegengebrachte Respekt seitens Schülerinnen und Schülern, die Vermittlung von Werten, die Sicherstellung der Disziplin und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen. Trotz dieser sehr guten Werte in den genannten Bereichen ist zu betonen, dass nur gerade in sieben von 68 Aspekten eine Zufriedenheit von 5 und mehr erzielt wurde.
Individuelle Bewältigungsstrategien verschleiern Belastungsproblematik
Die Diskrepanz zwischen relativ tiefem Gesamtzufriedenheitswert und hoher Wiederwahlquote des Berufs hat auch mit den individuellen Bewältigungsstrategien von Lehrpersonen selbst zu tun. Denn: In Anbetracht der hohen Lektionenzahl eines Vollpensums haben viele Lehrpersonen individuelle Lösungen entwickelt und ihr Pensum freiwillig reduziert. Dadurch wird verhüllt, dass ein Vollpensum in der Schule dauerhaft oft nicht mehr leistbar ist.
Problembereiche sind geblieben
Jene 22 Aspekte im Lehrberuf, die eine tiefe Zufriedenheit generiert haben, sind hauptsächlich auf das Ungleichgewicht von Arbeitszeit und Erholungszeit, das als schlecht empfundene Ansehen in der Öffentlichkeit, die mangelhafte Umsetzung von Reformen und den – im Vergleich zu Berufen mit entsprechendem Anforderungsprofil – tiefen Lohn sowie die ungenügende Lohnentwicklung zurückzuführen.
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Lektionen, Lohn und Reformen
«Es ist keine geschönte Studie», betonte Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH. «Die Resultate machen deutlich, dass in einigen Bereichen dringend Handlungsbedarf besteht.» Die Lehrtätigkeit müsse in einer Balance von Arbeitszeit und Freizeit erfolgen können. Der LCH fordert daher für die Lehrpersonen der Volksschulstufe eine Reduktion der Lektionenzahl auf höchstens 26 pro Woche. «Um ein längerfristiges Verbleiben im Beruf sichern zu können, muss die Attraktivität des Berufsstandes gesteigert werden. Eine angemessene Entlöhnung und eine attraktive Lohnentwicklung sind weitere zentrale Massnahmen, für die wir uns stark machen werden», betonte Beat W. Zemp. Angesichts der grossen Unzufriedenheit bei der Umsetzung von Reformen, fordert der Dachverband die Politik auf, notwendige zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
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Quelle: Text LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehre, 9. Dezember 2014 |
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Die Berufszufriedenheit der Deutschschweizer Lehrerinnen und Lehrer, 2014. Projektleitung und Durchführung: Landert Brägger Partner, Zürich, Autor: Charles Landert, Auftraggeber: Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Zürich
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Quelle:
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Dezember 2014 |
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