Künftig stehen drei Zweierteams zur Verfügung, die bei Bedarf so genannte Vergrämungsmassnahmen durchführen können. Bisher waren dazu lediglich zwei Personen befugt. Kommt ein auffälliger Bär dem Siedlungsgebiet zu nahe, wird er mittels Knallkörpern oder Gummigeschossen vergrämt. Damit will man dem Bären zeigen, dass es sich nicht lohnt, sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufzuhalten und dort Futter zu suchen. Die drei Vergrämungsteams bestehen jeweils aus einem Sachverständigen des Bärenmanagements und einer ortskundigen Person. "Damit ist es uns möglich, die Vergrämungsmassnahmen effizient und wenn notwendig über einen längeren Zeitraum durchzuführen", erklärt Martin Janovsky, Bärenbeauftragter des Landes Tirol. Sinn der Vergrämungsmassnahmen ist es, den Bären wieder scheu zu machen und ihn zu lehren, Abstand vom Siedlungsgebiet zu halten.
M 12 und M 13 in Spiss, Nauders, Pfunds - In der Nacht vom 8. auf 9. April 2012 (Ostersonntag auf Ostermontag) wird ein Braunbär auf einer Skipiste in Nauders (Österreich) gesehen. Ein Schneemobil wird demoliert. Beim betreffenden Bären handelt es sich um ein junges Männchen mit der Bezeichnung M12, der keinen Sender trägt. - In der Nacht von 14. auf 15. April 2012 überschreitet der mit einem Sender versehene Bär M13 (aus dem gleichen Wurf wie M12) die Grenze von Graubünden nach Tirol. - Am 16. April 2012 werden von M13 die Bienenstöcke und Bienenhäuser von zwei Imkern geplündert. -In weiterer Folge hält sich M13 im Grenzgebiet von Tirol und Graubünden auf. - Am 24. April 2012 werden die beiden Bären M12 und M13 erstmals gemeinsam gesehen. Zwischen 23. und 25. April 2012 werden im Siedlungsgebiet zwei Komposthaufen durchstöbert. - In der Nacht von 24. auf den 25. April 2012 wird M13 mittels Knallkörpern erfolgreich vergrämt. - In der Nacht vom 27. auf den 28. April 2012 überschreitet M13 neuerlich die Grenze in Richtung Graubünden, wo er sich derzeit immer noch aufhält. - Am 30. April 2012 kam es im Unterengadin zu einer Kollision zwischen M13 und einem Zug der Rhätischen Bahn. Bei dieser Kollision wurde der GPS-Sender des Bären beschädigt.
- Mitte Mai 2012 gab es keine weiteren Hinweise auf den Aufenthaltsort von M13. "M13 ist wahrscheinlich nach wie vor in Graubünden. Die letzte Registrierung stammt allerdings vom Wochenende 5./6. Mai 2012", berichtet Tirols Bärenbeauftragter Martin Janovsky. Die Schweizer Kollegen würden sich aber bemühen, M13 mit einem neuen Sender auszustatten. Dazu ist es notwendig, den Bären zu finden und ihn zu betäuben. Unbekannt ist auch der Aufenthaltsort des als unauffällig geltenden M12, Bruder von M13. - Am 7. Mai 2012, wurde bei Holzarbeiten im Gemeindegebiet von Spiss (Österreich) jedoch ein Bär gesehen. Da dieser keine Halsband und keine Ohrmarke trug, handelt es sich wahrscheinlich um M12. Schäden wurden jedoch bislang keine gemeldet.
- Am 23. Juni 2012 wurde der Braunbär M13 beim Albignastausse im Bergell (Kanton Graubünden, Schweiz) gesichtet. - Am 24. Juni 2012 meldeten Passanten, dass M13 parallel zur Julierpassstrasse in Richtung Silvaplana (Oberengadin, Kanton Graubünden, Schweiz) unterwegs sei. - Am 30. Juni 2012 ist es der Wildhut des Kantons Graubünden gelungen, den Jungbären M13 einzufangen und mit einem neuen Sender auszustatten. Der Bär ist in guter körperlicher Verfassung und gesund. Alte Verletzungen oder andere Spuren von der Kollision mit der RhB vom 30. April 2012 Müstair. Am 23. Juni 2012 wanderte der Bär vom unteren Veltlin ins Bergell ein. Auf seiner 80-100 km langen Wanderung wurde er nur am Julierpass und im Val Müstair beobachtet.
- Mitte September 2012 wurden Spuren des Jungbären M13 im Poschiavo (Puschlav, Kanton Graubünden) festgestellt. Nach Angaben des Regionalzeitung "Bündner Tagblatt" hat der Bär im Puschlav eine Eselin gerissen. Das Tier weidete zusammen mit anderen Eseln in einem mit einem Elektrozaun gesicherten Gehege. Dem Bären gelang es, den Zaun, welcher über einen Bach führte, zu unterlaufen. - Am 2. Oktober 2012 wurde der Jungbär M13 im Hochtal von Livigno (Italien) beobachtet. Der Bär hat sich zu einem Grenzgänger zwischen Italien und der Schweiz entwickelt. Da der Bär M13 bereits das dritte Senderhalsband trägt, kann sein Weg über Satellit verfolgt werden. Das Halsband sendet zudem Signale auf einer zweiten Frequenz aus, damit der Bär vom Boden aus mit einem Peilgerät geortet werden kann. - Am 15. November 2012 ist der Jungbär M13 auf der Nahrungssuche im Poschiavo (Puschlav, Kanton Graubünden) in ein jeweils am Wochende bewohntes Ferienhaus eingebrochen. Das Ferienhaus befindet sich hoch über dem Puschlav auf rund 1'700 m ü.M. fernab von ganzjährig bewohnten Siedlungen. Damit hat der Bär, der seine Scheu vor von Menschen bewohnten Siedlungsräumen zunehmend verloren hat, eine Grenze überschritten. Dem Bären M13 droht gemäss ">Konzept Bär" eine Einstufung als Problembär wie JJ3 im Jahr 2008 Am 16. November 2012 haben sich Vertreter der Bundes-, der Kantons- und Gemeindebehörden mit der Bevölkerung in Poschiavo zu einer Aussprache getroffen. Fachleute sind der Ansicht, dass sich der Bär M13 im Puschlav nur deshalb so wohl fühlen würde, weil die Talbewohner noch zu wenig Schutzvorrichtungen installiert hätten. Der Bär M13 wurde als Problembär eingestuft wie JJ3 im Jahr 2008. - Anfangs Februar 2013 ist der Jungbär M13 im Val Poschiavo (Puschlav, Kanton Graubünden) aus dem Winterschlaf erwacht. Am 16. Februar 2013 wurde er am Ufer des Lago Poschiavo gesichtet. Ein wenig später erschreckte der Bär, welcher sich im Talboden aufhielt bei Miralago eine Schülerin. Die Wildhüter hatten grösste Mühe das Tier aus der Siedlung Miralago zu vertreiben. Nach Angaben der Behörden hat der Bär den Respekt vor den Menschen verloren. - Am Morgen des 19. Februar 2013 wurde im Puschlav der Bär M13 erlegt. Der junge Wildbär war zum Sicherheitsrisiko für Menschen geworden, weil er systematisch in Siedlungen nach Nahrung suchte, Menschen am Tag folgte und trotz wiederholten Vertreibungsaktionen auch nach dem Winterschlaf keine Scheu zeigte. Der Bär wurde nach "Konzept Bär Schweiz" zum Risikobären. Der Abschuss erfolgte gestützt auf das ">Konzept Bär Schweiz" . Der Bären M13 war gemäss bereits im November 2012 als Problembär eingestuftwie JJ3 im Jahr 2008.
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