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Vogelgrippe Influenza A (H5N1) - Aktueller Situationsbericht

Stand: 01.03.2006

In Deutschland: Einschätzung der aktuellen Situation der Vogelgrippe
Am 28.02.2006 informierte das Friedrich-Loeffler-Institut / Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, dass das Virus H5N1 bei einer tot aufgefundenen Katze auf der Insel Rügen nachgewiesen wurde. Bereits 2004 war bekannt geworden, dass in Asien Katzen mit dem Virus infiziert waren. Auch experimentell konnten Katzen mit dem Virus infiziert werden, was bei Hunden bislang nicht möglich ist. Es wurde weltweit bisher keine Übertragung der aviären Influenza von einer Katze auf den Menschen beobachtet.

Die Internetseiten des Friedrich-Löffler-Instituts bieten Informationen zur hochpathogenen aviären Influenza bei der Katze.

In Gebieten, in denen aviäre Inflluenzaviren H5N1 bei toten Vögeln nachgewiesen wurden sollten Katzenbesitzer zur Zeit ...

ihre Katzen nicht mehr ins Freie lassen
beim Leeren uns Reinigen der Katzentoilette Handschuhe tragen und hinterher Hände waschen
Hände waschen vor jeder Mahlzeit (ist unabhängig von der aktuellen Situation empfohlen)
direkten Kontakt mit Schleimhäuten und Exkreten (z.B. Kot und Urin) von Katzen vermeiden
bei Anzeichen schwere Erkältung bei der Katze den Tierarzt aufsuchen.

Menschen können sich sehr selten und normalerweise nur nach engem Kontakt zu infiziertem Geflügel anstecken. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurde noch nie eine Vogelgrippeinfektion beim Menschen durch Wildvögel beobachtet. Bürger sollten kranke oder verendete Wildvögel aus hygienischen Gründen ohnehin nicht anfassen. Wenn Bürger verendete Vögel finden, sollte der Fundort den zuständigen Veterinärbehörden oder der Polizei mitgeteilt werden.

Informationen für ärzte zum Vorgehen bei Verdacht auf Vogelgrippe sind bereits seit längerem auf den Vogelgrippeseiten des Robert Koch-Instituts abrufbar.

Informationen zu Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus in Deutschland und zur Tierkrankheit sind beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu finden, ebenso beim Friedrich-Loeffler-Institut / Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Eine übersicht über Hotlines ist bei den Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zur Vogelgrippe abrufbar (Frage "Wo kann man sich informieren, wenn die gesuchte Frage hier nicht aufgeführt ist?").

Die Risikoeinschätzung für die Entstehung eines neuen Influenzavirus, das eine weltweite Grippewelle (Pandemie) auslösen kann, ändert sich durch das aktuelle Geschehen nicht grundlegend. Dies wäre nur der Fall, wenn der Erreger die Fähigkeit erlangt, sich effizient von Mensch zu Mensch auszubreiten (weitere Informationen des Robert Koch-Instituts zur Vogelgrippe, unter anderem Antworten auf häufig gestellte Fragen, sind abrufbar unter www.rki.de.

Allerdings wird das Risiko einer Pandemie massgeblich davon beeinflusst, wie weit ein Virus verbreitet ist, dass das Potential für eine weitere Anpassung an den Menschen und damit der Entstehung eines neuen Pandemievirus besitzt.

Insofern bedeutet jede neue Fund des Erregers eine gewisse Erhöhung des Risikos. Wichtiger als einzelne Erkrankungen bei Wildvögeln (mit denen Bürger normalerweise keinen Kontakt haben) sind grosse Ausbrüche bei Geflügel in Regionen mit engem Kontakt zwischen Geflügel und Mensch, insbesondere in Südostasien.

Das Robert Koch-Institut weist ebenso wie die Welttiergesundheitsorganisation darauf hin, dass das Pandemierisiko derzeit so hoch ist wie seit Jahrzehnten nicht (siehe Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Influenzapandemieplan). Die effiziente Übertragung von Mensch zu Mensch ist H5N1 bislang noch nicht gelungen. Das Virus könne aber durch ständige änderungen seines Erbguts oder - schlagartig - durch den Austausch ganzer Gene mit humanen Influenzaviren die Fähigkeit erlangen, effektiver als bisher Menschen zu infizieren und vor allem effizient von Mensch zu Mensch übertragen zu werden. Ein solcher Erbgutaustausch könnte in einem Menschen geschehen, der gleichzeitig infiziert ist mit einem Vogelgrippevirus und einem an den Menschen bereits angepassten, jeden Winter zirkulierenden, Grippevirus. Daher bedeutet jeder neue Vogelgrippefall beim Menschen ein gewisses Risiko, falls gleichzeitig die "üblichen" Grippeviren zirkulieren.

Die aktuelle Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, die gemeinsamen Vorbereitungen auf eine Pandemie auf nationaler und internationaler Ebene weiter rasch voranzubringen (Informationen zur Pandemieplanung, darunter Antworten auf häufig gestellte Fragen, sind abrufbar unter www.rki.de > Infektionskrankheiten A - Z > Influenza > Influenzapandemieplanung).

Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut / Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Deutschland FLI März 2006
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