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WHO: Was man über eine Pandemie wissen muss
Eine pandemische Grippe unterscheidet sich von der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe gehört zu einer grosse Gruppe von Grippenviren, welche in erster Linie bei Vögel wirksam werden. In seltenen Fällen können vom Virus infizierte Vögel auch Menschen oder andere Tiere wie Schweine anstecken.

Die grosse Mehrheit der Vogelgrippe-Viren kann in Menschen keine Erkrankungen auslösen. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass sich eine kleine Untergruppe der Viren zu einem Typen mutieren wird, welche auch in Menschen Erkrankungen auslösen und von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Wenn die Mutation erfolgt ist, gehört das Virus zu den menschlichen Grippeviren. Diese können eine Pandemie auslösen.

Aus diesen Gründen hat das gegenwärtig in gewissen Vogelbeständen verbreitete H5N1-Virus das Potential, sich zu einem menschlichen Grippevirus zu entwickeln.

Eine Grippe-Pandemie ist ein sehr seltenes Ereignis
Drei Pandemien haben sich letzten Jahrhundert ereignet:

1918 die "Spanische Grippe"
1957 die "Asiatische Grippe"
1968 die "Hong Kong Grippe"

Die Pandemie von 1918 forderte weltweit 40 bis 50 Millionen Opfer. Pandemien können sich auch in milderer Form entwickeln.

Bei den anderen beiden Pandemien starben je 1 bis 2 Millionen Menschen. Jährlich sterben einige hunderttausend Menschen im Verlaufe der "üblichen" Grippewellen.

Die Welt steht möglichweise an der Schwelle einer neuen Pandemie
Gesundheitsexperten haben den extrem gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 seit mehr als acht Jahren verfolgt.

Der Vogelgrippevirus H5N1 wurde bei Menschen erstmals 1997 in Hong Kong entdeckt. Bei dieser Infektion wurden 18 Menschen infiziert, 6 davon starben an der Krankheit. Seit Mitte 2003 hat dieses Virus die grösste und gefährlichste Geflügelseuche ausgelöst.

Seit Mitte 2003 wurde das Virus in über 100 Fällen in Kambodscha, Indonesien, Thailand und Vietnam in Menschen nachgewiesen. Mehr als die Hälfte dieser Infektionsfälle verliefen tödlich.

Die meisten Infektionen wurden bei gesunden Kindern und jungen Erwachsenen festgestellt. Glücklicherweise sprang das Vogelgrippevirus H5N1 nicht so leicht von Tieren auf Menschen. Ausserdem war es nicht fähig, sich unter Menschen auszubreiten.

Eine Pandemie kann allerdings beginnen, wenn es dem H5N1-Virus gelingt, in ein menschliches Virus zu mutieren.

Alle Länder werden von der Krankheit betroffen sein
Wenn das H5N1-Virus einmal unter Menschen ansteckend wirkt, ist seine weltweite Verbreitung unvermeidlich. Staatlich veranlasste Schutzmassnahmen (Beispielsweise durch Schliessung der Grenzen, Import- und Reisebeschränkungen usw.) können die Ausbreitung des H5N1-Virus verzögern, aber nicht verhindern.

Pandemien verbreiteten sich in der Vergangenheit in 6 bis 9 Monaten über die ganze Erde. Die heutigen Gewohnheiten, in andere Kontinente zu fliegen und Waren aus fernen Ländern zu importieren, könnte die Ausbreitung der Pandemie beschleunigen.

Experten erwarten, dass sich heute eine Pandemie innerhalb von 3 Monaten weltweit verbreitet.

Die Krankheit wird sich weltweit verbreiten
Da die Menschen gegen das Pandemie-Virus nicht immun sind, wird erwartet, dass die Ansteckungs- und Erkrankungsrate bei Pandemien wesentlich höher sein wird als bei der jährlich auftretenden saisonalen Grippe.

Aktuelle Planungsvorlagen gehen davon aus, dass im Falle einer neuen Pandemie ein wesentlicher Prozentsatz der WeltBevölkerung medizinisch betreut werden muss. Nur wenige Länder haben genügend Gesundheitspersonal, Betreuungslokale, Ausrüstungen, Medikamente und Spitalbetten, um die gewaltige Herausforderung zu bewältigen.

Die medizinische Grundversorgung wird zu Beginn nicht genügen
Beim Ausbruch der Pandemie wird die Verfügbarkeit von Impfstoffen und Antigrippemedikamenten - den beiden wichtigsten Mitteln, um eine Grippepandemie zu stoppen - sehr beschränkt sein.

Es wird Monate dauern, bis die Gesundheitsbehörden in der Lage sein werden, die Pandemie wirksam zu bekämpfen. Ausserdem werden viele Entwicklungsländer Mühe haben, sich während der Ausbreitung der Pandemie Impfstoffe zu beschaffen.

Es wird viele Todesfälle geben
Bei vorausgegangenen Pandemien waren die Todesraten höchst unterschiedlich. Die Todesrate wird weitgehend von 4 Faktoren bestimmt:

der Anzahl Menschen, welche angesteckt wurden
der Aggressivität des Grippevirus
vom Gesundheitszustand der infizierten Bevölkerung
von den staatlich veranlassten Präventions- und Interventionsmassnahmen

Voraussagen über den Krankheitsverlauf können erst gemacht werden, wenn sich die mutierte, ansteckende Form des Virus auszubreiten beginnt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht bei vorsichtigen Schätzungen, welche sich auf die mild verlaufene Pandemie von 1957 abstützen, von 2 bis 7,4 Millionen Toten aus. Sollte die Pandemie von einem aggressiveren Virus ausgelöst werden, so werden die Opferzahlen viel höher sein.

Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden gross sein
Während einer Pandemie ist mit einer hohen Krankheits- und Abwesenheitsrate von Arbeitskräften zu rechnen.

Die Wirtschaft und das Gesundheitswesen werden durch die Folgen der Pandemie stark beeinträchtig.

Die Pandemien haben sich in der Vergangenheit in zwei, machmal gar drei Wellen um die Erde ausgebreitet. Nicht alle Länder oder Regionen werden zum gleichen Zeitpunkt gleich schwer betroffen sein.

Das heutige Wirtschaftssystem ist weltweit stark vernetzt. Unterbrüche und Behinderungen in der Produktion und Versorgung werden unvermeidlich sein.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft werden dort am grössten sein, wo die Grundversorgung mit elektrischem Strom, Wasser, Gütern des täglichen Bedarfs, den Telekommunikationsdiensten usw. wegen den krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern zum Erliegen kommt.

Jedes Land muss vorbereit sein
Die WHO hat mehrere Empfehlungen über die Vorgehensweise bei Pandemien veröffentlicht. Die Empfehlungen werden laufend den neuen Gegebenheiten angepasst. Die WHO empfiehlt, die Vorbereitungen phasenweise durchzuführen.
Die WHO wird die Welt alarmieren, wenn sich die Bedrohungslage ändert
Die WHO steht in engem Kontakt mit den Gesundheitsbehörden und öffentlichen Gesundheitsorganisationen und unterstützt die Länder bei der Überwachung der Ausbreitung und der Kontrolle der Mutationsformen des H5N1-Virus.

Die WHO hat 6 Phasen definiert, um die Pandemie-Präventionsplanung zu erleichtern. Es wurde festgelegt, in welcher Weise Regierungen, Industrie und die WHO zusammenarbeiten und wer, welche Verantwortung und Aufgaben zu tragen hat.

Gegenwärtig (Oktober 2005) befinden wir uns in Phase 3:
Ein für die Menschen neues Virus erzeugt Infektionen. Das Virus kann sich noch nicht von Mensch zu Mensch weiterverbreiten.

Quelle: WHO , Informationsstand Mai 2006
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