Klima
im Wandel - Climate Change |
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Klimawandel |
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Klimawandel |
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Rekonstruktion
der OKlimaentwicklung der Erde |
Globale
Synthese zum Klima des Holozäns |
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In
der aktuellen Warmzeit des Holozäns, das heisst in den vergangenen
ca. 11'600 Jahren, erfolgte die Entwicklung des Menschen vom Nomadendasein
zur modernen Gesellschaft. Der entwicklungsgeschichtlichen Bedeutung dieser
Periode zum Trotz, existierte bis heute keine umfassende Übersicht
zum Klima dieses Abschnitts der Erdgeschichte. Eine internationale Autorengruppe
unter der Leitung von Prof. Heinz Wanner vom Oeschger Zentrum für
Klimaforschung an der Universität Bern hat nun eine globale Übersicht
zum Klima der letzten 6000 Jahre erarbeitet.
Die
Forschergruppe unter der Leitung des Berner Klimatologen Heinz Wanner hat
für ihre weltweit erste Übersicht zum globalen Klima des Holozäns
in mehrjähriger Arbeit mehrere hundert Publikationen zu Datenrekonstruktionen
und Klima-Modellläufen ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse ihrer
Studie, die soeben unter dem Titel "Mid- to Late Holocene climate
change- an overview» im Online-Dienst "ScienceDirect»
der renommierten Zeitschrift "Quaternary Science Reviews» erschienen
ist:
Die
wichtigsten Erkenntnisse |
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Der Klimawandel im Holozän wurde stark durch die Veränderung
der Erdbahnelemente bestimmt. Insbesondere nahm die Sonneneinstrahlung
auf der Nordhemisphäre während des Nordsommers massiv ab. Dadurch
erfolgte vor allem eine Abkühlung der Nordkontinente. Dies zu eine
Verschiebung der arktischen Baumgrenze sowie des innertropischen Klimagürtels
(ITCZ) nach Süden.
In
den grossen Monsungebieten Afrikas und Asiens schwächten sich die
Monsunniederschläge (Monsun Windsystem in Südostasien) merklich ab. Die nördliche
Sahara trocknete zunehmend aus.
In
den Alpen lag die Baumgrenze vor 5000 bis 8000 Jahren um zirka 200 bis
300 Meter höher und verschob sich allmählich nach unten. Die Gletscher (Gletscher Schweiz) lagen vor allem wegen der stärkeren Sommereinstrahlung
noch weiter zurück als heute und legten erst wieder in den letzten
4000 Jahren deutlich an Masse zu.
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Auf der Skala von Jahrhunderten sind ebenfalls markante Klimaschwankungen
aufgetreten, die sich zum Beispiel in Mitteleuropa durch die wärmeren
Phasen der Römerzeit und der Mittelalterlichen Klimaanomalie,
oder durch die Kaltzeiten der Völkerwanderung um 500 bis 800 n.Chr. und der Kleinen Eiszeit um 1350 bis 1860 n.Chr. manifestierten.
Diese
kurzfristigeren Schwankungen geben der Forschung noch immer Rätsel
auf. Inbesondere ist nicht klar, ob diese Ereignisse ein globales Ausmass
hatten, und ob sie durch natürliche Antriebsmechanismen wie die veränderte
Sonnenaktivität und Gruppen von starken, klimawirksamen Vulkanausbrüchen
verursacht wurden.
Im Raum Nordatlantik-Europa wurden total neun Kälterückfälle
nachgewiesen. Diese wurden nach dem verstorbenen Forscher Gerard Bond
aus New York auch als Bond-Zyklen bezeichnet. Bond hatte in den Sedimenten
des Nordatlantiks nachgewiesen, dass Eisberge weit nach Süden vorstiessen
und beim Schmelzen Gesteinsmaterial aus ihrem Ursprungsgebiet (z.B. Grönland)
ablagerten. Frühe Bond-Zyklen wies die Jüngere Dryas um 12'000 und der Kälterückfall um 8200 Jahre vor heute werden von
verschiedenen Autoren mit einer Abnahme der Ozeanzirkulation (Golfstrom Meeresströmung im Atlantik) und der dadurch verminderten Wärmezufuhr
im atlantischen Ozean im Zusammenhang mit starken Schmelzwasserausbrüchen
aus Grönland und Nordamerika in Verbindung gebracht.
Die
Kälterückfälle der letzten zirka 4000 Jahre zeigen ein komplexeres
Bild. Möglicherweise hat das Zusammenwirken der in der Nordhemisphäre
zurückgehenden Sonneneinstrahlung im Sommer mit einer geringeren Solaraktivität,
mehreren starken Vulkanausbrüchen (Vulkane)und
mit dem Einfluss der dadurch stark zunehmenden Gesamtfläche des arktischen
Meereises (Antarktis - Arktis)eine
wichtige Rolle gespielt.
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"Angesicht
dieser Tatsachen», so schreiben die Autoren der Studie zusammenfassend,
"ist beeindruckend, wie rasch der Übergang vom Ende der Kleinen
Eiszeit um 1860 zur gegenwärtigen, höchstwahrscheinlich durch
den Treibhauseffekt verursachten, Wärmephase erfolgte». |
Quellenangaben:
Heinz
Wanner, Jürg Beer, Jonathan Bütikofer, Thomas J. Crowley, Ulrich
Cubasch, Jacqueline Flückiger, Hugues Goosse, Martin Grosjean, Fortunat
Joos, Jed O. Kaplan, Marcel Küttel, Simon A. Müller, I. Colin
Prentice, Olga Solomina, Thomas F. Stocker, Pavel Tarasov, Mayke Wagner
und Martin Widmann, 2008.
Mid-
to Late Holocene climate change- an overview. Quaternary Science Reviews,
Volume 27, No. 19-20, pp. 1791-1828. |
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Quelle:text
Universität Bern, Abteilung für Klima- und Umweltphysik, September 2008
und
Oeschger Centre for Climate Change Research ist das Kompetenzzentrum der
Universität Bern für Klimaforschung |
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