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Das Abschmelzen des antarktischen Eisschildes wird stärker
Das Abschmelzen der antarktischen Eisfläche nahm in den letzten 10 Jahren um 75 % zu.

In der ersten Studie seiner Art untersuchte ein Team der NASA Jet Propulsion Laboratory aus Pasadena (Kalifornien, USA) und der Universität von Kalifornien in Irvine die Auswirkungen des Klimawandels in der Antarktis von 1996 bis 2006.

Die Gruppe zeichnete mit den Daten eine Karte, in welcher die Eismassenbilanz der arktischen Gletscher erkennbar ist. 1996 verloren die antarktischen Gletscher so viel Eis, dass der Meeresspiegel um 0,3 Millimeter angestiegen ist. 2006 erzeugte der Eismassenverlust einen Meeresspiegelanstieg um 0,5 mm.

Der Meeresspiegelanstieg infolge der antarktischen Schmelzprozesse hat gemäss den vorliegenden Forschungsergebnisse von 1996 bis 2006 kontinuierlich um rund 67% zugenommen.

Die stärksten Eisverluste wurden im Gebiet der Pine Island Bay in der West-Antarktis und im nördlichen Teil der antarktischen Halbinsel festgestellt. Die Hauptursachen für die Eisverlusten waren die wärmeren Meerwassertemperaturen.

Das Verhalten der antarktischen Randgletscher hat einen bedeutenden Einfluss auf den antarktischen Eisschild im Innern des Kontinents. Die Forscher haben die Daten von verschiedenen Satelliten aus Europa, Kanada und Japan über eine Periode von 15 Jahren ausgewertet und damit Erkenntnisse über die Eisbewegung aus dem Innern des Kontinents in Richtung Meer gewonnen. Diese Angaben wurden mit Daten über den Schneefall im Innern der Antarktis verglichen.
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Eiskerne speichern das Klima der Vergangenheit
Das Forscherteam stellte dabei fest, dass der Eismassenverlust von 112 Milliarden Tonnen im jahr 1996 auf 196 Milliarden Tonnen im Jahr 2006 angestiegen ist (Anstieg um 75%). 1 Milliarde Tonne Eis nimmt ein Volumen von 1 Milliarde Kubikmeter ein.

Bei ihren Untersuchungen haben die Forscher in der Ostantarktis auch Gebiete gefunden, in welchen sich die Gletscher im Massengleichgewicht befinden. Die Gletscher bilden durch Schneefall ebenso viel neues Eis, wie ihnen an der Gletscherzunge durch das Meerwasser abgeschmolzen wird.

Die Forscher gehen davon aus, dass das Abschmelzen der antarktischen Gletscher auch in den kommenden Jahren voranschreite wird. Das antarktische Schelfeis reagiert auf die Klimaveränderung schneller, als die Wissenschaftler bisher vermutet haben. Trotz mehr Datenmaterial ist eine Voraussage über die weitere Entwicklung des Meerespiegelanstiegs noch nicht möglich.

Quelle: NASA 2008, Text: RAOnline


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