Grafik
Klima im Wandel - Berichte zum globalen Klimawandel
Klimafolgen
Grafik Grafik
end
Grafik Klimawandel Folgen
Antarktis Mehr Eisverlust durch Schneefall
West-Antarktis Starke Erwärmung 1957-2006
Arktis - Antarktis
Grafik Klimawandel Informationen
RAOnline Informationsseiten über den Klimawandel
Grafik Videos über die Arktis Klimawandel
Grafik Gletscher-Videos Schweiz
Weitere Informationen und Links
Grafik
Themen Naturwissenschaften Geografie-Erdkunde Klima
Grafik
vorangehende Seiteend
Grafik
Auswirkungen des Klimawandels
Grafik
Antarktis: Mehr Eisverlust durch Schneefall- Meeresspiegelanstieg sicher
Grafik
Stärkerer Schneefall kann zu mehr Eisverlust in der Antarktis führen.

Die globale Erwärmung bringt allgemein mehr Niederschlag, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit halten kann.

Frühere Studien legten deshalb nahe, dass der Klimawandel zu einem Anwachsen des Antarktischen Eispanzers führen wird.

Jetzt zeigt eine in Nature veröffentlichte Studie, dass viel von diesem zusätzlichen Eis wieder verloren geht, weil sich der Eisfluss in den Ozean beschleunigt.

Die Antarktis trägt daher wahrscheinlich mehr zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels bei, als bislang geschätzt wurde, so das Autorenteam vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Grafik
Grafik

Mehr Eisverlust durch Schneefall in der Antarktis

"Zwischen 30 und 65 Prozent des Zuwachses an Eis durch das Mehr an Schneefall wird zunichte gemacht durch verstärkten Eisverlust an der Küste der Antarktis", sagt die Leitautorin Ricarda Winkelmann. Zum ersten Mal zeigt eine Reihe von eisphysikalischen Computersimulationen, dass der Eisverlust durch den zusätzlichen Niederschlag in der Antarktis bis auf das Dreifache zunimmt, wenn die globale Erwärmung weitergeht. "Dieser Effekt übertrifft sowohl die Wirkung der Erwärmung an der Eisoberfläche als auch die Folgen des Schmelzens an der Unterseite des an der Küste der Antarktis aufschwimmenden Eises", sagt Winkelmann.

Der zusätzliche Schnee lastet auf dem Eis, das deshalb schneller Richtung Küste fliesst

In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Antarktis bereits merklich an Eismasse verloren - in einem vergleichbaren Masse wie Grönland. "Das einzige, was wir sicher wissen über die Antarktis unter globaler Erwärmung, ist, dass der Schneefall über dem Eisschild zunehmen wird", erklärt Winkelmann. "Die Oberfläche des Eisschildes würde wohl sogar im Falle starker globaler Erwärmung nur wenig abschmelzen, weil es in der Antarktis auch dann noch sehr kalt wäre. Die grosse Frage lautet daher: Wieviel Eis wird sich im Eispanzer der Antarktis zäh und unaufhaltsam an deren Rand bewegen, dort abbrechen - und damit zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen, also zu einer der wichtigsten Folgen des Klimawandels."

Weil vermehrter Schneefall in der Antarktis Wasser aus dem weltweiten Wasserkreislauf herausnimmt, könnte dies unter dem Strich den Meeresspiegelanstieg in den nächsten hundert Jahren bremsen - das legen die Ergebnisse einiger globaler und regionaler Klimamodelle nahe. Den neuen Forschungsergebnissen zufolge wird dieser Effekt aber zu einem grossen Teil durch die Beschleunigung der Eismassen kompensiert. Der sich auftürmende Schnee ist schwer und übt entsprechend viel Druck auf das darunter liegende Eis aus. Je höher Eis und Schnee sich türmen, desto grösser ist auch der Druck. Weil zusätzlicher Schnee das auf dem Boden der Antarktis aufliegende Eis stärker erhöht als die schwimmenden Eisschelfe am Rande des Kontinents, fliesst das Eis schneller in Richtung Küste - und trägt dadurch zum Anstieg des Meeresspiegels bei.

"Der Meeresspiegel steigt - das ist Tatsache"

Eine ganze Reihe von weiteren Phänomenen sind für den Eisverlust der Antarktis von Bedeutung, zum Beispiel das durch die Erwärmung des Ozeans verursachte Abschmelzen an der Unterseite der Eisschelfe. Diese Phänomene könnten den bereits beobachteten Beitrag der Antarktis zum globalen Meeresspiegelanstieg erklären.

"Wir wissen jetzt, dass der Schneefall in der Antarktis uns nicht vor dem Anstieg des Meeresspiegels retten wird", sagt der Ko-Autor Anders Levermann, Forschungsbereichsleiter am PIK und einer der Leitautoren des Kapitels zum Meeresspiegel im nächsten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC. "Der Meeresspiegel steigt - das ist Tatsache. Jetzt müssen wir verstehen, wieviel Zeit uns bleibt, um die Infrastruktur an unseren Küsten anzupassen. Und dies hängt davon ab, wieviel CO2 wir als Menschheit in der Zukunft weiter ausstossen werden."

Originalveröffentlichung

Winkelmann, R., Levermann, A., Martin, M.A., Frieler, K. (2012): Increased future ice discharge from Antarctica owing to higher snowfall. Nature [doi:10.1038/nature11616]

Weblink zum Artikel: http://www.nature.com/nature/journal/v492/n7428/full/nature11616.html

Grafik
Quelle: Text Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Dezember 2012
Grafik
Grafik

nach oben

Weitere Informationen
Schmilzt das Eis an den Polen der Erde? Eis- und Klimaforschung in der Antarktis
Gefahren durch auftauenden Permafrost
European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA)
Antarktis: Eis- und Klimaforschung
Klimawandel: Pinguine in Gefahr
Antarktischer Eisschild West-Antarktis: Eismasse verringert sich
West-Antarktis Rascher Rückzug des Eisschildes
West-Antarktis Starke Erwärmung 1957-2006 Rascher Temperaturanstieg über der Antarktis
UNEP-Bericht 2007 «Schnee und Eis 2007»
Bilder
Videos Länder-Info Karten Klima
Klimawandel - Hintergrundinformationen
Grafik
Hintergrund-Informationen
mit weiterführenden Links
Klimawandel: Was ist das?
Treibhaus-Gase
Ozonloch
Indikatoren zu Ursachen
Auswirkungen
Klima Schweiz 2050
Unterrichtsmaterial
Wetterereignisse 2007
Grafik
Grafik

RAOnline Informationsseiten über den Klimawandel
Grafik
Grafik
Extremereignisse
Grafik
Hochwasser-Management in der Schweiz
Grafik
Hitzewelle in Mitteleuropa
Grafik
Starkniederschlagsereignis in der Schweiz
Grafik
tropische Wirbelstürme HurrikaneTaifune Zyklone
Grafik
Kiribati An der Frontlinie des Klimawandels
Grafik
Dürre in Ostafrika
Grafik
Überschwemmungen in Pakistan
Grafik
Naturkatastrophen: Immer mehr Ereignisse - immer höhere Schäden
Grafik
Antarktis Arktis

Links
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Australian Antarctic Data Centreenglish
Grafik
Grafik
Grafik
Grafik
vorangehende Seite Grafik Grafik