Umweltverträglichkeitsprüfung Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) stellt bei grossen Wasserbauprojekten sicher, dass bei der Planung von Anlagen den Anforderungen des Umweltschutzes frühzeitig Rechnung getragen wird. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) hat sich als zentrales umweltpolitisches Instrument etabliert. Mit der Umweltverträglichkeitsprüfung wird im Rahmen des Bewilligungsverfahrens geprüft, ob geplante Anlagen wie die Hochwasserschutzprojekte die gesetzlichen Umweltvorschriften einhalten. Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist ein Prozess zur Optimierung der Projekte. An einem UVP-Verfahren sind in der Regel drei Hauptakteure beteiligt: - die Gesuchstellerin oder Bauherrschaft Gewässer können heute nicht mehr wie früher zwischen zwei Längsmauern gezwängt werden. Bei Hochwasserschutzprojekten müssen gesetzliche Vorgaben zwingend eingehalten werden. Im Wasserbaugesetz wird der Hochwasserschutz gezielt mit naturnahen Lösungen und der Wiederherstellung der Gewässer ergänzt. Besondere Bedeutung wird der Systemsicherheit bei Überbelastungen zugemessen. Das Gewässerschutzgesetz bezweckt, die Gewässer vor nachhaltigen Einwirkungen zu schützen. Der Gewässerraum hat drei Grundfunktionen: - die Gewährleistung des Hochwasserschutzes, Hochwasserschutz und Ökologie gehen heute Hand in Hand. Heute wird zwischen dem Hochwasserschutz, der Landwirtschaft, dem Gewässerschutz, dem Natur- und Landschaftsschutz sowie der Erholungsplanung koordiniert. Durch Raumplanungsmassnahmen werden die verschiedenen Aspekte miteinander verknüpft. Eine zu starke Nutzung des Fliessgewässerraums führt zu Hochwasser und Umweltschäden. Die Gründe dafür sind: - Häufig wurde in Hochwasser-Gefahrenbereiche gebaut.
Die Engelberger Aa weist vom Geschieberückhalt im Bannwald bis in die Schluchtstrecke unterhalb des Eugenisees eine Länge von 4 Kilometer auf. Entlang dieser Strecke befinden sich links und rechts des Bachlaufes insgesamt 83 Parzellen. Diese wiederum gehören 55 verschiedenen Grundeigentümern. Da auf der gesamten Länge von 4 Kilometern eine Vergrösserung des Abflussquerschnitts notwendig ist, mussten mit jedem einzelnen der 55 Grundeigentümer Gespräche und Verhandlungen teilweise in mehreren Etappen geführt werden. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 19. Mai 2011) Die Realisierung der Hochwasserschutzmassnahmen benötigt Landflächen. Bei Hochwasserschutzprojekten ist die Landwirtschaft in der Regel am meisten betroffen. Für die betroffenen Landbesitzer sind finanzielle Abgeltungen oder Realersatzangebote wichtig. Mit einer Umzonung von Landflächen besteht die Möglichkeit, Lösung zu finden, die für alle Beteiligten, inklusive der Bevölkerung von Engelberg Sicherheit, Rechtsgleichheit und Existenzgrundlage gebührend berücksichtigt. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 26. Mai 2011) Die Brücke zur Bänklialp ist ein zentraler Punkt im ganzen Hochwasserschutzprojekt Engelberger Aa. Sie muss so dimensioniert sein, dass im Ereignisfall nicht nur das Hochwasser, sondern auch der Überlastfall so abgeleitet werden kann, dass kein Wasser von der Engelberger Aa mehr ins Dorf gelangt. Sämtliche neun Brücken und Stege im Projektperimeter Engelberger Aa sind Bestandteil des Gesamtkonzepts. Für die Finanzierung der Neubauten existiert ein fertig verhandelter Kostenteiler zwischen Wasserbau-Projekt und Werkeigentümerin. Teile von Hochwasserschutzmassnahmen ohne Subventionsverfügung des Bundesamtes vorzeitig zu realisieren, ist nicht möglich. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 9. Juni 2011)
Ein Phänomen der ganzen Gewitterentwicklungen in diesem Sommer ist es offenbar, dass sich Gewitterzellen aus dem Nichts auftürmen, stationär blieben und dann mit voller Wucht über einer Region entleeren. So geschehen am Mittwoch, 29. Juni 2011, über dem Wellenberg in der Nachbargemeinde Wolfenschiessen. Der zwischen Grafenort und Engelberg über die Ufer getretene Eltschenbach hat in der Folge Teile des Gemeindeführungsstabs intensiv beschäftigt. Die an diesem Tag am Abend wieder einsetzenden, intensiven Regenfälle führten in der Folge zu einem bis anhin selten beobachteten Anstieg der Engelberger Aa. Um ca. 23 Uhr stieg in Buochs das Abflussvolumen der Engelberger Aa von 30 m3 in der Sekunde auf bedrohliche 120 m3 in der Sekunde an. Der Pegel der Engelberger Aa stieg im Vergleich vom tiefsten zum höchsten Stand innerhalb von 24 Stunden um 1,1 Meter an. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 14. Juli 2011) Gefahrenkarten zeigen auf, welche Siedlungsräume durch Naturgefahren bedroht sind. Aus ihnen lässt sich ablesen, welche Flächen beim nächsten Unwetter überschwemmt werden könnten, wo Lawinen herunterkommen oder welcher Hang ins Rutschen geraten könnte. Gefahrenkarten dienen vorab der Nutzungsplanung. Weiter werden sie gebraucht, um technische Massnahmen zu planen, etwa Hochwasserschutzdämme. Drittens sind Gefahrenkarten ein Instrument bei der Notfallplanung. Die Nützlichkeit der bestehenden Gefahrenkarten hat sich beim Hochwasser vom August 2005 deutlich gezeigt: Bei rund 80 Prozent der Gefahrenkarten lagen die Experten mit der Einschätzung der Gefahr richtig. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 5. August 2011) Hochwasserschutzprojekt Mehlbach
Das Hochwasserschutzprojekt Mehlbach umfasst den Bau eines Geschiebesammlers, den Gerinneausbau, einen kontrollierten Überlastabfluss über die Ochsenmatt, Objektschutzmassnahmen, eine Erschliessungsstrasse zum Geschiebesammler Mehlbach und eine forstliche Erschliessungsstrasse im Schutzwald. Mit diesen Massnahmen können die bestehenden Siedlungen und Infrastrukturen und die Klosteranlage gemäss den Vorgaben von Bund und Kanton wirksam geschützt werden. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 15. September 2011) Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt Fanggraben belaufen sich auf 2,6 Millionen Franken. Der Bund beteiligt sich mit 41 Prozent, der Kanton Obwalden mit 30 Prozent am Projekt. Für die Einwohnergemeinde Engelberg fallen die restlichen 29 Prozent an. (aus: Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 14. Juni 2012) Fassungswehr beim Eugenisee Das Fassungswehr beim Einlauf der Engelberger Aa in den Eugenisee ist ein zentrales Element des Hochwasserschutzprojekts. Das Fassungswehr gehört der EWL (Energie Wasser Luzern). Im Fassungswehr erfolgt eine Entsandung des Flusswassers. Im geplanten Neubau werden in mehreren Kammern die vom Fluss mitgeführten Schwebeteilchen zu einen grossen Teil entfernt. Dadurch füllt sich der Eugenisee, ein Speichersee, weniger rasch mit Sand und Schlamm auf. Speichersee müssen nach einer bestimmten Nutzungsdauern äufwändig ausgebaggert werden. Die EWL produziert im Kraftwerk Obermatt elektrischen Strom aus der Wasserkraft der in der Gefällsstufe Engelberg-Obermatt. Das Kraftwerk Obermatt ist an eine überregionales Verteilnetz angebunden. Das Kraftwerk hat Kanton Nidwalden 1960 eineWasserrechtskonzession erhalten, welche 2041 abläuft. Das Kraftwerk Obermatt liefert auch die Energie für Engelberg und den Betrieb des Skigebiets Engelberg. (aus : Gemeinde-Info, Einwohnergemeinde Engelberg vom 8. November 2012 und 14. Dezember 201)
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