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Wirkung des Entlastungsstollens
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Thema: Klima Naturwissenschaften - Technik Geografie - Erdkunde
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Hochwasser-Management: Seeregulierung im Kanton Bern
Technisches zum Entlastungsstollen

Kernstück Entlastungsstollen

Kernstück des Hochwasserschutzes am Thunersee ist der 1129 Meter lange Entlastungsstollen. Er ist eine Art dritter, unterirdischer Arm der Aare und erhöht das Abflussvolumen am Seeende in Thun. Somit können bei Bedarf zusätzliche Wassermengen unter der Stadt hindurch abgeleitet werden. Das Bauwerk Das Einlaufbauwerk des Entlastungsstollens befindet sich am Ende des Schifffahrtskanals, gleich beim Bahnhof Thun. Darin wird das Wasser unter dem Bahnhofplatz hindurch und unter den Bahnlinien abgeleitet und unterhalb des Kraftwerks Thun-Aare wieder der Aare zugeführt.

Der Stollen hat einen Durchmesser von 5.5 Metern und verläuft bis zu 15 Meter unter der Erdoberfläche. Die Unterführungen werden mit einem Abstand von 8 Metern unterquert. Mit der gewählten Linienführung tangiert der Stollen keine Werkleitungen. Eine allfällige Strassenverbindung mit der Aarequerung Süd könnte sowohl als Brücke als auch als Tunnel realisiert werden.

Der Stollen, der ausser bei Revisionsarbeiten immer mit Wasser gefüllt bleibt, wird beim Auslaufbauwerk geöffnet und geschlossen. Im Normalfall ist der Stollen zu.

Vom Einlaufbauwerk im Schifffahrtskanal ist nur bei Niedrigwasserstand der Rechen sichtbar. Das Auslaufbauwerk unterhalb des Kraftwerkes Thun-Aare ist überdeckt. Die öffnung mit Stützmauern sowie der Technikraum sind von der Regiebrücke und dem gegenüberliegenden Ufer aus sichtbar.

Die Wirkung

Der Entlastungsstollen erhöht die Abflusskapazität bereits bei tiefem Wasserstand um 100 Kubikmeter pro Sekunde. Beim Pegelstand von 557.70 m ü. M. entspricht das einer Verdoppelung des Abflusses.

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Wirkung des Entlastungsstollens

Am Thunersee

Der Entlastungsstollen bewirkt, dass künftig der Pegel des Thunersees bei extremen Hochwassern um bis zu 40 cm weniger hoch steigen wird. Die Schäden in Thun aus den Jahren 1999 und 2005 (total 170 Mio. Franken) (siehe Hochwasser: August 2005) wären mit dem Betrieb des Entlastungsstollens nur halb so hoch ausgefallen.

An der Aare

Dank eines ausgeklügelten Systems für die frühzeitige Erkennung von Hochwassergefahren (Teil des Betriebsreglements) kann mit Hilfe des Stollens frühzeitig mehr Wasser aus dem Thunersee abfliessen. Damit kann im Thunersee Rückhaltevolumen für die steigenden Zuflüsse geschaffen werden. Das neue Konzept führt zu einer deutlich höheren Hochwassersicherheit rund um den Thunersee. Vorschriften im Betriebsreglement sorgen dafür, dass keine Abflüsse aus dem Thunersee abgeleitet werden, die zusätzlichen Schaden in Bern anrichten würden.

In bestimmten Situationen - z.B. wenn der Abfluss aus Zulg, Rotache, Kiese und Gürbe steigt und am Thunersee keine unmittelbare Hochwassergefahr besteht - wird der Abfluss aus dem Thunersee gedrosselt. Die maximale Abflussspitze in der Aare unterhalb von Thun wird trotz Einsatz des Entlastungsstollens nicht erhöht, weil der See als Folge des frühzeitigen Einsatzes des Stollens weniger hoch als ohne Stollen steigt.

Quelle: Kanton Bern, Tiefbauamt, Juni 2009

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Seespiegel Thunersee Abfluss der Aare bei Bern
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Hochwasser: August 2007 Hochwasser: August 2007

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Weiterführende Informationen
Seeland (Schweiz): Juragewässerkorrektion
Hochwasser: August 2005 Hochwasser: August 2007
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Lyssbach Hochwasser-Entlastungsstollen

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