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Permafrost Alpen |
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Permafrost Informationen |
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Permafrost
(Dauerfrostboden) |
Übersicht
über die potenzielle Permafrostverbreitung in der Schweiz |
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Anhand
von Modellrechnungen hat das Bundesamt für Umwelt BAFU eine
Übersicht über die potenzielle Permafrostverbreitung in der Schweiz
erstellt. Die Daten dieser Hinweiskarte wurden den betroffenen Kantonen
zugestellt. Diese können das Modell mit der Realität vergleichen und allenfalls ihre Gefahrenkarten anpassen und so den Schutz der Bevölkerung
verbessern.
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Karte:
potenzielle Permafrostverbreitung in der Schweiz
PDF-File:
potenzielle Permafrostverbreitung in der Schweiz |
Oberhalb
von 2400 Metern ist je nach geographischer Ausrichtung der Boden in der
Schweiz ständig gefroren. Dieses
Phänomen heisst Permafrost. Aufgrund der Klimaerwärmung droht die Permafrostgrenze in den nächsten Jahrzehnten anzusteigen.
Dadurch können in den Bergen Steinschlag, Fels- oder Bergstürze
sowie Rutschungen und Murgänge ausgelöst werden.
Die
meisten dieser Prozesse werden in unbewohnten Gebieten stattfinden und
so für den Menschen kein Problem darstellen. In gewissen Gebieten
hingegen können touristische Anlagen oder Bauten der Berglandwirtschaft
direkt betroffen sein. Zudem kann das Abschmelzen des Permafrosts aufgrund
von Kettenreaktionen zum Teil auch bewohntes Gebiet bedrohen.
Das Abschmelzen
des Permafrostes ist ein langfristiger Prozess. Je früher er jedoch
erfasst wird, umso besser kann Prävention betrieben werden. Das Bundesamt
für Umwelt hat deshalb zusammen mit spezialisierten geowissenschaftlichen
Institutionen aufgrund von Computerberechnungen eine Übersicht erstellt,
die die potenzielle Verbreitung von Permafrost in der Schweiz zeigt. Insbesondere die
Alpengebiete in den Kantonen Wallis, Bern, Glarus und Graubünden haben
Permafrost.
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Gefahrenkarten
überprüfen und allenfalls anpassen |
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Diese
Übersicht muss nun im Gelände überprüft werden. Sie
hilft, jene Gebiete zu lokalisieren, die beim Auftauen von Permafrost gefährdet
sein könnten. Die Übersicht wurde zu diesem Zweck den zuständigen
Behörden in den betroffenen Kantonen zugestellt. Ziel ist, dass die
Kantone ihre Gefahrenkarten überprüfen
und allenfalls anpassen.
Gefahrenkarten
sind ein Instrument der Raumplanung und zeigen auf, wo welche Siedlung
oder welches potenzielle Baugebiet bedroht ist durch Lawinen, Steinschlag,
Erdrutsche oder Hochwasser. Dadurch lässt sich die Bevölkerung
wirkungsvoll vor Naturgefahren schützen.
Permafrost-Messnetz
soll ausgebaut werden |
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Zusätzlich
zur Übersicht über die potenzielle Permafrostverbreitung in der
Schweiz, plant das Bundesamt für Umwelt zusammen mit der Schweizerischen
Akademie der Naturwissenschaften und Meteoschweiz den Ausbau des Permafrostmessnetzes in der Schweiz. In einem weiteren Schritt soll zudem geprüft werden,
ob kritische Gebiete - also dort, wo Bewegung im Permafrost festgestellt
wurde und Siedlungen bedroht sind - per Satellit zu überwacht werden
können.
Schweiz
hat grosses Interesse am Kampf gegen Klimawandel |
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Das
langsame Abschmelzen von Permafrost in den Alpen ist eine Folge der Klimaerwärmung.
Das Beispiel des Permafrosts zeigt, dass die Schweiz als Alpenland besonders
betroffen ist.
Schweiz
muss zudem mit folgenden Entwicklungen rechnen:
Eine
Zunahme der Niederschläge vor allem im Winter im Norden der Alpen
und eine Abnahme im Herbst im Süden.
In
tiefen und mittleren Höhenlagen wird es vermehrt regnen und weniger
schneien.
In
vielen Regionen dürften insbesondere im Winter Häufigkeit und
Stärke der Hochwasser zunehmen.
Als
Folge der Klimaänderung wird der Rückgang der Gletscher in den
Bergen anhalten. Kleinere, nicht sehr hoch gelegene Gletscher dürften
ganz verschwinden. Damit verliert der Sommertourismus in der Schweiz eine
bedeutende Attraktion.
Von
der Klimaänderung werden auch Ökosysteme betroffen sein. Die
Artenzusammensetzung der natürlichen Ökosysteme wird sich verändern.
Um
eine gefährliche Störung des Klimasystems zu verhindern,
muss der weltweite Ausstoss von Treibhausgasen massiv reduziert
werden. Für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs
auf 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau müssen die
Emissionen gegenüber heute um 85 % gesenkt werden.
Die
Schweiz engagiert sich im Rahmen der UNO-Klimakonvention und hat sich mit
dem Kyoto-Protokoll verpflichtet, bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 den Treibhausgasausstoss
im Vergleich zu 1990 um 8 Prozent zu senken. Als vom Klimawandel besonders
stark betroffenes Alpenland hat die Schweiz alles Interesse daran, dass
die internationale Gemeinschaft auch nach 2012 eine griffige Klimapolitik
verfolgt.
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Quelle:
Text Bundesamt für Umwelt BAFU, Schweiz, Juli 2006 |
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Permafrostregion
Grassen, Engelberg OW |
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