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Pfahlbaufundstellen im Kanton Zürich

Unter Federführung der Schweiz wird im Januar 2010 in Paris ein wichtiges Dossier unterzeichnet. Es strebt die Anerkennung von 156 archäologisch bedeutenden Pfahlbausiedlungen im europäischen Alpengebiet als UNESCO-Weltkulturerbe an. Der Kanton Zürich übernimmt dabei mit seinen reichhaltigen Fundstellen und seiner archäologischen Kompetenz eine wichtige Rolle.

Die stein- und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen des Alpenraumes zählen zu den bedeutendsten archäologischen Kulturgütern Europas. Um diese Tatsache ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken, streben Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien, Frankreich und die Schweiz gemeinsam die Aufnahme von 156 Pfahlbaufundstellen (von insgesamt über 1'000 Fundorten) ins UNESCO-Weltkulturerbe an. Die internationale Kandidatur läuft unter der Federführung der Schweiz, die mit über 80 Fundstellen in 15 Kantonen massgeblich zum Dossier beiträgt.

Der Kanton Zürich hat sich seit Beginn sehr für das Projekt engagiert, liegen doch alleine zwölf der nominierten Pfahlbaufundstellen in Zürichsee, Greifensee und Pfäffikersee. Zusammen mit der archäologischen Tauchequipe der Stadt Zürich konnte die fast 40-jährige Erfahrung hinsichtlich Inventarisation und Betreuung dieser Fundstellen eingebracht werden.

Eine einmalige Geschichtsquelle - die Pfahlbaufundstellen im Kanton Zürich

Die sogenannte «Pfahlbauzeit» umfasst die Zeitspanne von etwa 4'300-800 v. Chr. Dank der ausgezeichneten Erhaltungsbedingungen im feuchten Boden haben sich Nahrungsreste, Textilien, Knochen- und Geweihgeräte ebenso erhalten wie Bauteile von Häusern und ganze Dorfgrundrisse. All das spiegelt eine grosse kulturelle Vielfalt und erlaubt Einblicke in entscheidende Entwicklungsschritte der damaligen Menschen.

Eine wesentliche Erkenntnis: Ein europäisches Beziehungsnetz mit Handel gab es schon damals. Die Fundorte im Kanton Zürich sind deshalb besonders interessant, weil sie die gesamte Zeitspanne abdecken, eine ganze Reihe unterschiedlicher Kulturen dokumentieren, sehr oft ausgezeichnet erhalten und dank der Zusammenarbeit mit der Stadtzürcher Equipe sehr gut erforscht sind. Das verleiht ihnen eine zentrale Bedeutung für die wissenschaftliche Erforschung der Pfahlbauten auch auf internationaler Ebene.

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Die Fundstellen im Kanton Zürich im Kurzüberblick:

Erlenbach: Ein ausgedehntes Siedlungsareal mit ausgezeichneten Erhaltungsbedingungen, wo beinahe alle wichtigen Epochen vertreten sind, darunter auch solche, die ansonsten vielfach fehlen.

Greifensee: Ein weiteres überdurchschnittlich grosses Areal mit mächtigen jungsteinzeitlichen Siedlungsschichten, ersten Kupferfunden und Hinweisen auf abgehobene Böden (echte Pfahlbauhäuser).

Horgen: Die Fundstelle ist namengebend für die jungsteinzeitliche Horgener Kultur. Sie weist nicht nur mehrere Horgener Siedlungsphasen auf, im Südteil der Strandplatte sind auch konventionelle Konstruktionshölzer aus der Früh- und sonderbare Bauteile aus der Spätbronzezeit vorhanden, die Rückschlüsse auf den Hausbau zulassen.

Maur: Neben charakteristischen Inventaren der Jungsteinzeit liegen hier auch Funde aus sonst bei Pfahlbauten nicht belegten bronzezeitlichen Stufen vor.

Meilen: Ein überaus reichhaltiges Siedlungsgebiet, in dem viele Epochen belegt und viele davon durch Dendrochronologie jahrgenau datiert sind. Hier lassen sich verschiedene Beobachtungen zu abrupten Kulturwechseln und Beziehungen mit anderen Kulturkreisen machen.

Wädenswil: Eine erst 1996 entdeckte Fundstelle. Aus der schnurkeramischen Siedlungsschicht stammt ein Glockenbecher, der den Beweis für die Gleichzeitigkeit der gesamteuropäischen Glockenbecherkultur mit den schnurkeramischen Seeufersiedlungen erbrachte.

Wetzikon: Die Fundstelle im Robenhauser Riet ist forschungsgeschichtlich absolut einmalig und untrennbar mit dem Landwirt Jakob Messikommer verbunden. Funde wurden im 19. Jh. weltweit verkauft und finden sich heute beispielsweise auch im British Museum in London. Die Fundstelle weist eine exzellente Erhaltung von organischen Resten, insbesondere von textilen Geweben und von botanischen Resten auf.

Zürich: Die Fundstellen im unteren Zürichseebecken decken alle durch die Pfahlbauten belegten chronologischen Stufen ab und sind für das Verständnis der frühen Bauern von enormer Wichtigkeit. Insbesondere zwischen Bauschanze, Bellevue und dem Seefeld-Quartier sind zahlreiche Pfahlbaudörfer belegt. Mehrere davon sind gleichzeitig und lassen so Rückschlüsse auf nachbarschaftliche Beziehungen bzw. die Siedlungsorganisation zu. In Wollishofen, vor dem Kongresshaus und auf einer Untiefe vor der Quaibrücke liegen grosse Fundstellen mit ausserordentlich reichem metallenem Fundmaterial aus der Spätbronzezeit. Die späteste Phase liefert erste Eisenobjekte, ist also an den Übergang zur Eisenzeit zu datieren, eine ganz spannende Phase, über die wir wegen der ansonsten schlechten Erhaltungsbedingungen sehr wenig wissen.

Quelle: Quelle: Text Baudirektion, Archäologie und Denkmalpflege Kanton Zürich, Januar 2010
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